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Flint con todos los santos: Menschen retten als Lebensaufgabe
 
Flint – Der Lebensretter
 
Hunde sind die besten Freunde des Menschen. Nach Naturkatastrophen oder Explosionen retten sie Menschen vor dem Tod. Einer von ihnen ist Rettungshund Flint. Er hat sich nahezu sein ganzes Leben dafür eingesetzt, mit unermüdlichem Einsatz Menschenleben zu retten.
 
Der Beginn einer ereignisreichen Karriere
 
Heute ist der Tag, an dem ich einen Teil meiner Geschichte mit euch teilen darf. Mein Name ist Flint con todos los Santos. Alle sagen aber Flint zu mir. Im Alter von 14 Monaten habe ich mich dazu entschlossen zu lernen, wie man in Not geratenen Menschen das Leben rettet. Magdalena und Peter, meine Lehrmeister, haben mir in dieser Hinsicht sehr viel beigebracht. Wofür ich ihnen unendlich dankbar bin. Magdalena ist Trainerin der ehrenamtlichen Rettungshundestaffel der Feuerwehr Wien und Lead Trainerin der Internationalen Rettungshunde Organisation (IRO).
 
Meine Lebensaufgabe – Menschen zu retten
 
Wir Rettungshunde lernen früh in unserer Ausbildung, unser Futter oder Lieblingsspielzeug in Verbindung mit einer Person zu suchen. Magdalena und Peter haben schnell gemerkt, dass mir das Lernen sehr viel Spaß macht. Sie meinten ich sei auch talentiert. In meiner Ausbildung habe ich von Beginn an gelernt, auf meine Menschen zu hören und ihnen zu vertrauen. Wir sind unzertrennlich. Meine vierbeinigen Kollegen*innen und ich haben schnell gemerkt, dass das, was wir tun, unsere Lebensaufgabe darstellt: Menschen in Notsituationen zu helfen.
 
Das Erdbeben in Sumatra
 
Meine Karriere als Rettungshund begann im Jahr 2008. Ein Jahr später kamen Magdalena und Peter auf mich zu und meinten: „Flint, wir werden gebraucht, es ist an der Zeit.“ Die Internationale Rettungshunde Organisation entsendete uns gemeinsam mit weiteren Rettungshundeteams aus Österreich, Ungarn, Deutschland und Slowenien nach Sumatra. Alle sprachen von den Fernsehberichten und Radiosendungen. Ich wusste etwas Schlimmes muss dort passiert sein und konnte meine Tatzen kaum noch stillhalten.

In Sumatra angekommen, durften wir keine Zeit verlieren. Wir standen in dem Trümmerfeld, welches das Erdbeben hinterlassen hatte. Nach einer ersten Lagebesprechung begann ich in dem uns zugewiesenen Gebiet, die Trümmer nach Überlebenden abzusuchen. Ich blendete alles um mich herum aus, presste mich durch enge Vorsprünge und folgte meiner Nase. Auf einmal hörte ich einen lauten Knall. Später erzählten Magdalena und Peter mir, dass ich wohl zwei Stockwerke tief abgestürzt und für die beiden kurze Zeit verschollen war. Mich interessierte das in diesem Moment wenig, da ich alles darangesetzt habe, die Menschen unter den Trümmern zu lokalisieren. Wir Rettungshunde sind in unserer Arbeit so konzentriert und fokussiert, dass selbst ein derartiges Ereignis uns nicht von unserer Arbeit abhält. Mein Beruf ist meine Leidenschaft.

 
Teamwork in Österreich
 
Auch in meiner Heimat wurde ich mehrfach in meinem Spezialgebiet Trümmersuche zu Hilfe gerufen. Bei einem Hauseinsturz in Folge einer Explosion im April 2014 in Wien war ich mit zwei meiner Kolleg*innen im Einsatz. Mein Partner entdeckte nach geraumer Zeit das erste Opfer in den Trümmern, kurz darauf fand ich die zweite vermisste Person. Bei diesem Einsatz war sehr viel „Tatzen-Gefühl“ notwendig, da das Haus an sehr vielen Stellen einsturzgefährdet war. Hundeführer*innen und wir riskieren bei solchen Einsätzen die eigene Gesundheit, doch es geht darum, Leben zu retten.

2013 wurde ich Vater von sieben kleinen und süßen „Hundebabys“, drei davon sind in meine Fußstapfen getreten und in Deutschland, Japan und Österreich als Rettungshunde tätig. Ich kann nicht in Worte fassen, wie stolz ich auf sie bin.

Heute bin ich 16 Jahre alt und genieße meinen wohlverdienten Ruhestand mit gemütlichen Stunden auf dem Sofa und natürlich jeder Menge Streicheleinheiten. Euer Flint! (im November 2020)

 
 
Flint con todos los santos - Ein Hund der besonderen Art
 

Nach meiner Geburt verbrachte ich die ersten Wochen in der Obhut meiner Mutter „Cayenne con todos los Santos“ und meines Züchters. Danach wurde ich in die Hände eines erfolgreichen Sporthundeführers übergeben, welcher mich in der Sparte Sportschutzhund für sich, ausbilden wollte. Dort entsprach ich nicht ganz den Vorstellungen meines Herrn und wurde im Alter von 17 Monaten einer Hundeführerin der Wiener Feuerwehr Rettungshundestaffel als Rettungshund angeboten, da mein Züchter und mein damaliger Besitzer meine Talente für die Aufgaben als Rettungshund erahnten.

Da meine angehende Besitzerin keinerlei Erfahrung mit unserer Rasse hatte, war unsere erste Begegnung mit viel Skepsis behaftet. Aber mit dem ersten Blickkontakt war klar, Flint gehört ab jetzt in unser Rudel, so begann für uns eine anstrengende und wunderschöne Zeit in der Rettungshundearbeit. Das Talent für die Nasenarbeit wurde mir anscheinend in die Wiege gelegt. Ich musste lernen mich lenken und leiten zu lassen, um ein Team mit meiner Hundeführerin zu werden. Meine schwache Seite war mein lautes Temperament, in der auch sehr wichtigen Unterordnung. Da ich aber meinen Job in der Nasenarbeit perfekt beherrschte, war es für mich nicht schwer, verschiedene Hundeführer zu akzeptieren, und mit ihnen zu arbeiten. Ich konnte mit drei verschiedenen Hundeführern der Rettungshundestaffel Feuerwehr Wien die Auslandseinsatzüberprüfung des Österreichischen Bundesheer (AFDRU) und auch den Auslandseinsatztest der IRO (MRT) jeden dreimal positiv abschließen.

Bei einem einwöchigen IRO Projekt in Zusammenarbeit mit der Vet.med. München, welches die Leistungsfähigkeit eines Rettungshundes unter Einfluss großer Hitze aufzeigen sollte, wurde auch ich zur Teilnahme in Dubai einberufen. Auch die große Hitze hinderte mich nicht, meine Arbeitsbereitschaft, welche von einem Ärzteteam ständig überwacht wurde, um gesundheitliche Schäden auszuschließen, aufzuzeigen. Bei täglichen Untersuchungen und Auswertungen der Bluttests konnte man mir meinen körperlichen top Zustand und mein einzigartiges Wesen bestätigen. Jeder der mich jemals bei der Arbeit gesehen hat war von meiner Ruhe und Gelassenheit im Privatleben überrascht.

Bei mehreren Trümmereinsätzen in der Bundeshauptstadt Wien konnte ich die Berufsfeuerwehr Wien erfolgreich unterstützen. Auch im Internationalen Bereich war ich im Kontingent der IRO in Sumatra 2009 nach einem Erdbeben eingesetzt.

Am 14.12.2013 wurden in Holland sieben kleine Flint Nachkommen geboren. Drei davon sind in meine Fußstapfen getreten, und werden in Deutschland, Japan und bei der Feuerwehr Wien erfolgreich als Rettungshunde eingesetzt.

Da meine Besitzer wissen wie anstrengend die Rettungshundearbeit ist und wir auch im sportlichen Bereich geführt werden treten wir mit ca. Zehn Jahren unseren wohlverdienten Ruhestand an. Wir werden aber nicht auf ein Abstellgeleise gestellt, sind aber weiterhin solange es unsere Gesundheit zulässt überall mit dabei, die Teilnahme an Prüfungen, Einsatztest, usw. überlassen wir unseren jungen Nachfolgern.

Heute mit über 16 Jahren verbringe ich die meiste Zeit meines jetzt so ruhigen Leben am Sofa und genieß die mir zustehenden Streicheleinheiten. (Bericht von Peter Schüler, November 2020)