Riesenschnauzer sind "dritte Rasse" der Polizei |
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Seit über 100 Jahren begleiten Hunde in Österreich Beamte im Polizeidienst. Von den etwa 400 Polizeihunden sind einige zu richtigen Spezialisten ausgebildet. Sie arbeiten als Suchtmittelspürhunde oder Fährtensucher, erkennen Sprengstoff, stöbern im Brandschutt oder haben eine besondere Nase für Geldscheine. Von den etwa 350 Hunderassen eignen sich nur wenige für den Einsatz bei der Polizei. Nach mittlerweile über 15 Jahren Züchtertätigkeit und über zehn aktiven Polizeidiensthunden, haben wir und einige weitere Züchter es geschafft, dass der Riesenschnauzer neben Deutschen- und Belgischen Schäferhunden die "dritte Rasse" der Exekutive ist. |
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Durch die mittlerweile entstandenen Kontakte zwischen Diensthundeführern und uns als Züchter erfährt die Polizei recht schnell, wenn ein Wurf geplant bzw. gefallen ist. Wenn an einem Wurf konkretes Interesse seitens der Polizei besteht, werden die Welpen besonders genau beobachtet. Es wird geschaut, ob einige Hunde besonders auffällig in Bezug auf Temperament, Unerschrockenheit, Mut und Spieltrieb sind. Es erfordert natürlich viel Gespür und Einsatzbereitschaft. Es werden nur dann Welpen vermittelt, von denen wir restlos überzeugt sind, dass sie sich zum Diensthund eignen. Wichtig für die weitere Ausbildung ist natürlich auch, dass von der Polizei ein HF für den Welpen ausgesucht wird, der wirklich einen RS führen möchte und nicht eigentlich eine andere Rasse bevorzugen würde. |
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Riesenschnauzer als Polizeidiensthund |
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Bevor der zukünftige Polizeihund dann erworben wird erfolgt ein Ankaufstest. Welpen mit ausgeprägtem Spiel- und Beutetrieb sowie ausgezeichnetem Suchverhalten werden auf ihre Umwelttauglichkeit und ihr Verhalten in bestimmten Situationen geprüft. Die Verwendung eines Riesenschnauzers als Polizeidiensthund erfordert entsprechende gesundheitliche und wesensmäßige Eignung. |
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Im Alter von etwa zehn Wochen starten die Welpen ihre Polizeihundeausbildung, doch bis sie für ihren ersten Einsatz im Ernstfall bereit sind, dauert es mindestens zwei Jahre. Spieltrieb und Geduld sind gefragt: |
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Nach Absolvierung der Grundausbildung als Schutz-, Fährten- und Stöbrhund hund können besonders geeignete Tiere für Spezialausbildungen herangezogen werden. Aufgrund der Limitierung von Ausbildungsplätzen bei den Spezialausbildungen ist es mitunter notwendig eine erneute Auslese zu treffen. Diese Auslese der Besten der Geeigneten bezieht sich dann hauptsächlich auf das Verhältnis Hundeführer und Hund. Der bestveranlagte Hund kann eine Ausbildung oder in späterer Folge einen Einsatz nicht erfolgreich abschließen, wenn er in seiner Arbeit durch den Hundeführer gehemmt oder behindert wird. Diesem Umstand kommt bei den Spezialausbildungen sehr große Bedeutung zu, da es bei den Spezialhunden ausschließlich um die Nasenleistung der Tiere geht, einer Sinnesleistung zu der Menschen kaum Einblick haben. |
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Nach der zweijährigen Ausbildung kostet ein fertig ausgebildeter Polizeihelfer zwischen 10.000 und 15.000 Euro. Nach etwa zehn Jahren geht ein Diensthund »in Pension«, die er in der Regel bei seinem Hundeführer verbringen darf. |
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Spezialausbildungen |
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Suchtmittelspürhund
Die Nasenleistung wird bei der Suche nach Drogen in Anspruch genommen. Jeder Polizeibeamte kann bei Durchsuchungen nach Suchtmittel einen Suchtmittelspürhund anfordern. In Wien ist rund um die Uhr ein Hund einsatzbereit. Im Laufe eines Jahres werden durch die Suchtmittelspürhunde der Bundespolizeidirektionen ansehnliche Mengen an Drogen aufgefunden.
Nicco con todos los santos
Gonzales con todos los santos
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Dokumenten- und Bargeldspürhunde
Hunde, die zum
Bargeldaufspüren
ausgebildet werden, müssen neben einem
ausgeprägten Beutetrieb über ein
gutes Sozialverhalten und Belastbarkeit
bei unterschiedlichen Umweltbedingungen
verfügen. Die Hunde schnüffeln
nach Falschgeld auf Eisenbahnwaggons,
Schiffen, Flugzeugen, Lastkraftwagen,
Bussen und Autos.
Bargeldspürhunde können verbunkerte
und eingeschweißte Banknoten
aufspüren und anzeigen. Sie werden
unter anderem eingesetzt bei Hausdurchsuchungen,
Grenzkontrollen, in
Flughäfen bei der Groß- und Handgepäckskontrolle sowie Schwerpunktaktionen. |
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Leichenspürhund
Leichenspürhunde stehen nur bei der Bundespolizeidirektion Wien zur Verfügung. Ihr Einsatz kann für das gesamte Bundesgebiet angefordert werden. Der Leichenspürhund wird eingesetzt um Leichen und Leichenteile in allen nur erdenklichen Verstecken und Vergrabungen aufzuspüren. Die Leichenspürhunde müssen mit einem besonderen Spiel- und Beutetrieb ausgestattet sein. Unbefangenheit, Umweltverträglichkeit und Belastbarkeit sind weitere Grundvoraus-setzungen. |
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Waffen- und Sprengstoffspürhund
Der Waffen und Sprengstoffspürhund wird zur Auffindung von gewerblichen und militärischen Sprengstoffen, sowie Selbstlaboraten und zur Auffindung von Schusswaffen, Munition und Munitionsteilen, ausgebildet. Die Verweisart des Hundes ist passiv, was bedeutet, dass er sich, sobald er fündig geworden ist, hinsetzt.
Er wird in der Praxis eingesetzt:
- auf Flughäfen bei der Großgepäckskontrolle
- bei Durchsuchungen nach Bombendrohungen
- bei Durchsuchungen von Örtlichkeiten die
von besonders gefährdeten Personen benutzt
werden (Staatsbesuchen)
- bei Tatortermittlungen
Die Ausbildung dauert 10-12 Wochen und umfasst auch einen Crash – Kurs im Erkennen von Sprengstoffen.
Alvaro con todos los santos
Xello "Phaeton" con todos los santos
Unico con todos los santos
Cesare con todos los santos
Quendolina con todos los santos |
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Blutspurensuchhund
Diensthunde (Schutz und Stöberhunde) mit Spezialabrichtung Leichensuchhund können noch zusätzlich zur Blutspurensuche ausgebildet werden. Die Hunde werden für das Anzeigen von Blutspuren in geringster Geruchsmenge konditioniert, so dass die Möglichkeit besteht:
- ver-/abgewischte Blutspuren aufzufinden
- Blutkontaminierte Gegenstände aufzufinden
- Leichenablageorte zu definieren
Blutspurensuchhunde kommen vornehmlich bei der Tatortermittlung zum Einsatz.
Carlos con todos los santos (pensioniert) |
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Brandmittelspürhund
Brandmittelspürhunde sind auf Grund der enormen Nasenleistung in der Lage, geringste Mengen eines verwendeten flüssigen Brandbeschleunigers im Brandschutt aufzuspüren. Das Training bzw. die Konditionierung der Hunde erstreckt sich auf flüssigen Brandbeschleuniger (Benzin, Spiritus, Nitro,...). Im Echteinsatz verweist der Diensthund passiv den Ort durch Hinlegen, indem er die jeweilige Stelle zwischen den Vorderläufen mit dem Nasenschwamm anzeigt. Passives Anzeigeverhalten deshalb, weil zum einen die Vernichtung von Spuren verhindert wird und zum anderen eine Verletzungsgefahr für den Hund im Brandschutt unterbleibt.
Ikarus con todos los santos |
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Ausbildung des Polizeihunde-Führers |
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Sichheitswachebeamte mit mindestens zweijähriger Außendiensterfahrung haben die Möglichkeit sich für die Ausbildung zum Diensthundeführer zu melden. In einem 13-wöchigen Grundkurs erfolgt dann die Ausbildung zum Polizeidiensthundeführer und die Abrichtung der Hunde gemeinsam. Hierbei werden die Hunde zunächst zu Schutz- und Stöberhunden abgerichtet. Nach Absolvierung einer theoretischen und praktischen Prüfung versieht der neue Diensthundeführer mit seinem Diensthund Außendienst. Nach dieser 6-monaten Praxisverwendung in der sich dieses Team bewähren muss, erfolgt ein 2-wöchiger Perfektionskurs, der die Grundausbildung mit einer praktischen Prüfung abschließt.
Liegt wesensmäßig eine besondere Eignung (ausgeprägter Spiel- und Beutetrieb) vor, kann der Hund zu einer weiteren Spezialausbildung (Brandmittelspüren, Suchtgiftspüren, Fährtenspüren, Sprengstoffspüren, Leichensuche) herangezogen werden.
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